Der 3. Wikingermarkt in Burghaun – Schlotzau

Wicki und die starken Wikinger – welches Kind kennt die Geschichten nicht?

Für uns unvorstellbar, wie es wohl in den Tagen vor über 1.000 Jahren zugegangen sein muss, als die starken Wikinger mit ihren Schiffen auf den Meeren unterwegs waren oder in großen Schlachten gekämpft haben.

Eine Zeit, in der die starken Männer noch mit Pfeil und Bogen schossen, mit Speeren und Äxten kämpften und Kettenhemden trugen.

Zu einer Zeitreise in die Vergangenheit luden am vergangenen Wochenende zahlreiche Händler und Handwerker aus ganz Europa zu einem Wikingermarkt in einem authentischen Wikingerdorf in Burghaun-Schlotzau ein. Die großen und kleinen Gäste konnten zusehen beim Waffenschmieden, der Trinkhornschleiferei, dem Steinmetz, dem Lederer, der Drechslerei, dem Korbflechter, dem Gaukler und Feuerschlucker und vielen mehr.

Bereits von weitem erblickt man zahlreiche weiße Zelte und man kann nur leise erahnen, wie groß das Wikingergelände sein muss.

Auf dem großen Platz in Burghaun – Schlotzau kann man gemütlich durch die Zeltbereiche schlendern. Viele Händler bieten ihre Waren zum Kauf an oder haben ihre Zelte geöffnet, um einen Einblick zu gewähren in die Behausung der Wikinger.

Beim Einblick in einige Zelte bekommt man fast Lust, selbst die Nacht in dieser kuscheligen Lagerstätte zu verbringen; eingemummelt in Felle, auf Schaffell gebettet, romantischer Beleuchtung am Zelthimmel. Vor dem Zelt befinden sich Feuerstellen mit großen Kesseln und Töpfen darüber. Nur zu gut können wir uns das Geschehen und Treiben vorstellen, jedoch dankbar, dass wir uns nicht tatsächlich in der Zeit vor über 1.000 Jahren befinden. Denn schon von weitem hört man tiefe Männerstimmen, die sich mit ihren Schlachtrufen stimmungsvoll für einen Kampf vorbereiten. Den Kampf an der Brücke, an dem es heißt den gegnerischen Krieger von der Brücke zu kämpfen und zu Fall zu zwingen. Gut geschützt durch Rüstungshelme, Kettenhemden, Lederkutten, mit Schutzschilden, Speeren, Äxten und Säbeln bewaffnet.

Alle Teilnehmer des Wikingermarktes sind in originalgetreuer Bekleidung gekleidet und lassen die Vergangenheit zur Wirklichkeit werden. Man fühlt sich tatsächlich zurückversetzt.

An einem Stand zeigt sich die frühmittelalterliche Kochkunst und ist blickfangend mit frischem Gemüse in allerlei Farben angerichtet; dazu Holzscheite, eine Feuerstelle und glühende Kohlen. Nur all zu gerne würde man hier aus den dampfenden Töpfen probieren.

Ein Gaukler steht nun auf der Holzbrücke, die vorher noch Schauplatz für Kämpfe war und erzählt von seiner Kindheit in einem Land der Drachen. Als kleiner Junge fiel er einst in einen Topf mit Drachenblut und verschluckte sich daran. Danke diesem Schluck Drachenblut ist er unverwundbar und kann Feuerglut über seinen männlichen Körper gleiten lassen, ohne sich an den Flammen zu verletzten. Ja sogar Feuer kann er spucken und loderndes Feuer in seiner Lendengegend verschwinden lassen; diesen Part seiner Darbietung nennt er „Bratwurst“.

Bereits sind einige Kämpfer in ihren Uniformen und starker Bewaffnung vorbei marschiert und nehmen Stellung zur großen Schlacht. Zwei starke Parteien mit stählernen Körpern und geballter Muskelkraft stehen sich nun gegenüber und treten in einen gewaltigen Kampf gegeneinander. Sobald ein Kämpfer zweimal am Körper getroffen wurde, gilt er als besiegt und muss sich niederlegen. Hierzu sind alle Körperregionen zum Treffen freigegeben.

Es wird gekämpft, Säbel geschwungen und so mancher getroffene Wikinger liegt nun am Boden.
Am Spielfeldrand stehen Wikinger-Frauen, die ihre Männer anfeuern und Kinder, die ihre starken Väter bewundern.

Auch die Zuschauer stehen gespannt daneben und schauen den authentischen Wikinger-Kämpfen zu.

Nachdem die große Schlacht bezwungen ist, verspürt man Appetit und folgt den köstlichen Düften im Essensbereich. Altbewährte Bratwurst trifft auf Flammkuchen oder gigantische Puten-/Gemüsespieße mit Teigummantelung. Wir entschließen uns für letzteres und sind begeistert.

Wir erlebten einen fantastischen Tag im Land der Wikinger, die von Natur aus stark, unerschrocken und laute Gesellen sind. Um so lieblicher sind deren Gattinen und Kinder, die wohl behütet um die Feuerstätten sitzen und darauf warten, dass ihre starken Krieger nach Hause zurückkehren.

Auch Odin war dem Treiben wohlgesinnt und lies die Veranstaltung bei schönstem Wetter zu einem vollen Erfolg werden.

Zum dritten mal in der Geschichte fand diese Veranstaltung in Burghaun – Schlotzau statt und wir hoffen, dass die 500 Händler, Handwerker und Wikinger aus ganz Europa auch im nächsten Jahr wieder zu uns nach Schlotzau finden.