In der ehem. Kirchhofschule der Kirchenburg Ostheim zeigt der Verein „Freunde der Kirchenburg e.V.“ Volkskunst aus dem Erzgebirge.  

Unter dem Titel „Leuchtende Weihnacht“ stehen vom 27. November 2021 bis 9. Januar 2022 die beliebten Räuchermännchen, Pyramiden, Schwibbögen und Lichterengel im Mittelpunkt der Ausstellung in der Ostheimer Kirchenburg. In den weihnachtlich geschmückten Räumen der ehem. Kirchhofschule finden auch Krippen aus dem Erzgebirge und Osteuropa Platz.

(Foto: Maritta Waldsachs)

Das Erzgebirge ist reich an kulturellen Traditionen, Sitten und Bräuchen. Über Jahrhunderte haben sich die Gewohnheiten gefestigt und erhalten. Sie sind Zeugnisse eines schweren und entbehrungsreichen Lebens. Sie prägen bis heute das kulturelle Leben in diesem Landstrich. Das Erzgebirge ist die größte geschlossene Volkskunstlandschaft Deutschlands. Die heute noch gelebten Traditionen stammen hauptsächlich aus dem Bergbau.

In den Wintermonaten gingen die Bergleute im Dunklen zur Arbeit und von der Untertagesschicht abends nach Hause, ohne Tageslicht gesehen zu haben. Helligkeit brachten nur künstliche Lichtquellen wie Kerzen oder Laternen. Den angefertigten Kerzenhaltern gab man eine besondere Form. Die hölzernen Abstützungen Untertage, die zur Sicherung für die Arbeiter dienten, waren wohl für Schwibbögen und Pyramiden Formvorlagen.

Gedrechselte kerzentragende Bergmänner und Schutzengel stellten die Familienmitglieder der Bergleute in die heimischen Fenster. Sie sollten den heimkehrenden Vätern und Söhnen den Weg nach Hause zeigen.

(Foto: Dagmar Bulheller-Strobel)

In den warmen Stuben machte man Handarbeiten. Die Frauen saßen an ihren Klöppelkissen und fertigten zarte Spitzen zum Schmuck ihrer Kleidung oder der Räume. Die Männer schufen liebenswerte Gegenstände aus Holz. Die Laubsäge oder die Drechselbank sind bis heute ihr Werkzeug.

Es entstanden z. B. die Räuchermännchen. Eine innen hohle Figur, in die man einen Räucherkegel stellte. Ein hölzernes Pfeifchen im offenen Mund des Männchens verstärkt, nach dem Anzünden des Räucherkegels, den Anschein eines Pfeife rauchenden Holzmännchens. Diese mit vielen Details ausgestatteten Männchen sind heute noch beliebte Sammelobjekte. Eine nette Dame, deren Heimat das Erzgebirge ist und heute im Landkreis Rhön-Grabfeld lebt, hat viele dieser lustigen Männchen gesammelt. Rund 60 Stück hat sie dankenswerter Weise dem Verein „Freunde der Kirchenburg e.V.“ zur Verfügung gestellt.

Die Gestalter der Ausstellung präsentieren die Exponate im weihnachtlichen Ambiente. Mehrere Schwibbögen, Pyramiden in verschiedenen Höhen und viele Engel erfreuen die Besucher. An den Christbäumen hängen feine Klöppelspitzen und Plauener Spitzen. Krippen aus dem Weihnachtsland Erzgebirge und aus osteuropäischen Ländern runden die Ausstellung ab.

Der Verein „Freunde der Kirchenburg e.V.“, der alle Spenden und Eintrittsgelder zum Erhalt der Kirchenburg verwendet, freut sich auf viele nette Besucherinnen und Besucher der Ausstellung. 

Öffnungszeiten: 

27.11. bis 26.12.2021 Sa / So / Feiertage von 14:00 bis 17:00 Uhr

27.12.2021 bis 09.01.2022 voraussichtlich täglich geöffnet 14:00 bis 17:00 Uhr;

  1. und 31.12. geschlossen.

Eintritt € 2,00.

Gruppenführungen auch außerhalb der Öffnungszeiten für die Ausstellung:

Voranmeldung unter Tel. Nr. 09777 471

Weitere Informationen unter www.lebendige-kirchenburg.de.

Alle, zu diesem Zeitpunkt geltenden, Hygienevorschriften müssen eingehalten werden.

 

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INFO  Freunde der Kirchenburg e. V., 1. Vorsitzender Adolf Büttner, Lichtweg 4, 97645 Ostheim v. d. Rhön, Tel.: 09774 337

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