WARUM sammelt Ihr Spenden – dort ist doch schon alles wieder gut… 
WARUM Lebensmittel? Dort gibt es doch schon alles: Aldi, Lidl, Rewe & Co… 

Dass im Ahrtal noch immer großer Bedarf besteht, davon konnten wir uns am Samstag, 28.01.2023, selbst überzeugen. 

Noch längst ist dort nicht alles gut. Um so weiter man die Ahr entlang fährt, je enger das Tal wird, um so mehr wird einem das Ausmaß der Katastrophe bewusst. 

Bis nach Altenburg sind wir gefahren. Hier stehen noch betroffene Häuser an deren Dächer und Wänden der Schlamm jener Nacht klebt.

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Schutt und Geröll, Brückenreste, Abrisskanten an Hängen und Wäldern lassen erahnen, mit welcher Macht und Gewalt das Wasser hier seinen Weg gesucht hat. 
Natürlich sind in vielen Orten schon einige Häuser äußerlich renoviert oder befinden sich im Wiederaufbau. 
Alles geht nur beschwerlich voran. Viele Versicherungen haben (noch) nicht gezahlt. 

Es fehlt an Handwerkern oder gar Baumaterial. 

Doch was ist mit den Menschen, die ihr Zuhause verloren? Die nur mit einem Schlafanzug vom Dach des Hauses gerettet wurden? Die nichts mehr besaßen, als die Kleidung, die sie am Leib trugen. 

Diese von der Flut betroffenen Menschen sind auf den ersten Blick nicht in unseren Gedanken. 
Aus den Medien hört man nichts mehr und es gerät in Vergessenheit. 

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Doch es gibt sie und davon  nicht wenige. Sie leben in Tinyhouse-Dörfern in Ortsrandlagen, für die sie ein Nutzungsentgelt zahlen. 

Viele haben nicht mehr als 140 Euro im Monat und wir können uns vorstellen, wie weit man damit kommt. 
Es fehlt ihnen schlichtweg an Lebensmitteln. 

Familien, die noch immer einen Kredit bedienen müssen, für ein Eigenheim, welches die Flut mitgerissen oder zerstört hat. 
Dazu die Kosten für ein Tiny House – Da bleibt nicht viel zum Leben. 

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Um so mehr sehnt man sich nach helfenden Händen und Unterstützern. 
Durch Danis Bruder, der vor Weihnachten einen Wunsch von Kindern aus dem Ahrtal gelesen hatte, in dem sie sich einfach Brennholz für eine warme Stube an Weihnachten wünschten, und somit selbst vor Ort war, erhielten wir Einsicht in die Notwendigkeit, dort zu helfen. Wir fanden Kontakt zu Jacky, die einen Lebensmittelcontainer betreut. 

Dieser Lebensmittelcontainer finanziert sich aus Spenden und mit einem umgebauten Transporter versorgt Jacky ca. 400 von der Flut Betroffene mit Lebensmitteln

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Mit 2 prall gefüllten Transportern brachen wir in der Rhön auf und kamen nach 3 Stunden im Ahrtal an. 

Im Gepäck hatten wir jede Menge haltbare Lebensmittel und frisch aus der Backstube der Bäckerei Pappert in Poppenhausen Brote, Brötchen und Kräppel. 

Hand in Hand wurden unsere Transporter geleert und der Lebensmittelcontainer voll bestückt. 

Ca. 1,5-2 Monate können hiervon ca. 400 Flutopfer versorgt bzw. unterstützt werden. 

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Wir hatten das große Glück, dass wir selbst gleich mit auf Versorgungsfahrt gehen durften und selbst mit Hand anlegen konnten. 

Ein Transporter voller Getränke und frischen Backwaren, ein Transporter voller Lebensmittel und ein weiteres Fahrzeug voller Obst und Gemüse, welches Maria aus der Nähe von Herborn seit 1,5 Jahren jeden Samstag ins Ahrtal fährt; ebenfalls finanziert aus Spendengeldern. 

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Wir fuhren verschiedene Ortschaften an, hielten bei Betroffenen, die nicht mehr gut zu Fuß sind. 
Wir fuhren verschiedene TinyHouse-Siedlungen an und konnten Menschen mit dem Nötigsten versorgen. 

Man spürt die Freude über so viel Hilfsbereitschaft, die Dankbarkeit über Lebensmittel und auch die Freude über ein offenes Ohr. 

Jacky und Maria machen dies schon seit vielen Monaten gemeinsam und kennen die Menschen und deren Lebensgeschichten. 
Manchmal hilft auch eine stille Umarmung, ein liebevolles Wort… 

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Das Ausmaß der Katastrophe und der noch immer andauernden Armut der Betroffenen wird einem erst richtig bewusst, wenn man mit den Menschen, den Bedürftigen, den Betroffenen, ins Gespräch kommt. 

Kinderaugen, die strahlen, wenn sie ein kleines Stückchen Schokolade bekommen. Ein Päckchen Mehl, ein Päckchen Zucker,… 
Alles Dinge, die für uns selbstverständlich sind.. 

Es berührt, es geht ans Herz, macht betroffen und lässt einen nachdenklich werden. 

Der Satz einer TinyHouse-Bewohnerin klingt noch lange in uns nach „.. es ist natürlich schön, wenn wir Lebensmittel von Spendern erhalten. Dafür sind wir unendlich dankbar und es gibt uns Kraft. 
Aber noch schöner ist, dass Ihr uns im Ahrtal nicht vergesst.“

Wie könnten wir… vor allem nicht, nach dieser emotionalen und erfahrungsreichen Fahrt und den Kontakten mit Betroffenen. 

Wir vergessen Euch nicht… und wir kommen sicher wieder.

 

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Ganz besonderer Dank geht an das VW-Zentrum Fulda und das Autohaus Romeis in Gersfeld, die uns ihre Fahrzeuge zur Verfügung stellten.  
DANKE auch, an die Firma Rhönsprudel, den REWE-Markt in Gersfeld, EDEKA Hahner in Weyhers, Lindengut im Kohlgrund/Dipperz, das Thüringer Rhönhaus, den Biohof Hartung in Feuerthal, die Bäckerei Pappert in Poppenhausen und viele viele weitere Unterstützer und Spender.