Nachdem Heike Richter, die künstlerische Leiterin des Früchteteppichs die Vorlage im März fertiggestellt hat und nun dabei ist, das diesjährige Motiv „Stationen aus dem Leben Jesu“ auf die acht Spanplatten zu übertragen werden  Anfang Juni die Arbeiten in der Alten Kirche beginnen.

 

Dann sind sieben Frauen damit beschäftigt, die Darstellungen mit Leben zu erfüllen. In diesem Jahr wird es eine besondere Herausforderung, da das Bild verschiedene Evangelien zeigt. Fleißig werden Blüten und Blätter gesammelt, getrocknet, gemahlen und dann entweder zum Ausstreuen oder Schattieren verwendet. Die richtige Wahl der Körner und Samen sind zu treffen. Überwiegend wird sich dabei aus dem vorhandenen Vorrat von ca. 120 verschiedenen Samen- und Körnerarten bedient. Es kann jedoch vorkommen, dass ein bestimmter Farbton benötigt wird, den man nicht unter den vorhandenen Materialien findet. Dann beginnt die Suche, z.B. beim Samenhändler oder im Lebensmittelmarkt. Aber auch Besucher bringen alljährlich Samen und getrocknete Blüten mit zum Früchteteppich und geben diese ab.

 

Die Arbeiten finden ausschließlich auf dem Fußboden statt. Mit kleinen Löffelchen, Pinzetten, Pinseln und auch durch Streuen mit den Fingern, werden die Materialien dünn aufgebracht. Wie in den vergangenen Jahren trifft sich das Team um Heike Richter gegen 17.30 h. Dann wird bis 20.30 h gearbeitet. Auch danach ist noch nicht Feierabend, denn es wird besprochen was am nächsten Abend ansteht, was benötigt und was weggeräumt werden kann. Dabei sind auch die vier Frauen gefragt, die die Körner reinigen und sortieren, die im letzten Jahr für den Teppich verwandt wurden. Mit kleinen Spateln und Pinzetten arbeiten sie nach dem Motto „die Guten ins Töpfchen.. und was nicht reingehört in den Abfall“.

Früchteteppich

Unter den Händen der Künstlerinnen entsteht wieder ein Werk, was die Besucher zum Staunen, Nachdenken und Verweilen anregen wird, weil es so viel zu sehen gibt.  Auch in diesem Jahr, wird das Gemälde, welches Heike Richter als Vorlage gemalt hat, wieder zur Verlosung kommen. Die Einnahmen aus Losen und Spenden dienen, neben der Erhaltung des Gebäudes und der Kostendeckung, der Unterstützung gemeinnütziger, sozialer, kultureller und caritativer Projekte. Neben der Hauptattraktion „Früchteteppich“ wird das schön restaurierte Gebäude, die Alte Kirche in Sargenzell,  auch für andere kulturelle Zwecke genutzt. So finden hier u.a. Ausstellungen, Theateraufführungen u.v.m. statt.

Bei allen Darstellungen handelt es sich um Evangelien. Im oberen Teil sieht man Himmel und Wasser. Spannend ist die Mitte des Bildes. Es zeigt das Gesicht Jesu mit der Geburt und der Kreuzigung. Aus der Dornenkrone und den Haaren erwachsen die verschiedenen Szenarien. Auf der linken Seite   Jesus, im Jordan stehend und die Taufe von Johannes empfangend. Jesus der einen Blinden berührt, Jesus, unter einem Baum sitzend mit einer Frau, der Samariterin. Auf der rechten Seite, Jesus in der Wüste und die Versuchung durch den Teufel und dann das leere Grab mit dem Leichentuch. Das Untere Bild zeigt wie ein Mann Wasser in Amphoren füllt und diese sich rot färben  und einen Korb  mit Broten und Fischen.

Wie in der Vergangenheit, werden über den gesamten Ausstellungszeitraum die ehrenamtlichen Helfer die Besucher informativ und umfassend betreuen. Ein Besuch in der Alten Kirche in Sargenzell lohnt sich.

Die Ausstellung ist ab Samstag, 09.09. – Sonntag, 05.11.2023 täglich von  10.30 – 16.30 h geöffnet. Es sind immer ehrenamtliche Helfer anwesend, die den Besuchern das Bild und die Bedeutung der einzelnen Geschehnisse erklären und Fragen beantworten. Gruppen und Busunternehmen können sich unter Telefonnummer Tel. 06652/180195 oder 06652/7938591 anmelden. n. Weitere Informationen im Internet unter www.fruechteteppich.de.