Immer auf der Suche nach Pflegefamilien

Sommerfest für die Pflegefamilien aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld an der Birkighütte /

Jugendamt sucht weitere engagierte Familien  

Mit einem bunten Sommerfest an der Birkighütte bei Oberstreu bedankte sich das Jugendamt des Landkreises Rhön-Grabfeld nach einer corona-bedingten Pause bei seinen Pflegeeltern für ihr außerordentliches Engagement. Eine Wertschätzung, die Groß und Klein lieben. Nicht zuletzt, weil das Programm mit Spielanhänger, Eiswagen, Glitzertattoos, Grillbuffet und Kaffee und Kuchen so abwechslungsreich gestaltet war.

 Ein Tag Entspannung und Erholung

Einen Tag lang tobten sich 35 Pflegekinder nach Herzenslust auf dem großzügigen Gelände bei herrlichem Sonnenschein aus. Die Eltern nutzten die Gelegenheit zum entspannten Erfahrungsaustausch mit den Fachkräften vom Jugendamt sowie mit den anderen Pflegeeltern. Gut tat auch die Erholungspause vom Alltag, wussten sie ihre Pflegekinder doch gut behütet und rundum versorgt. Das Fest fand unter Berücksichtigung aller Hygienevorschriften und einer erweiterten 3G Regelung statt, so dass alle die Feier unbesorgt genießen konnten.

Besondere Herausforderungen durch Corona

In der Corona-Zeit hatten die Pflegeeltern mit ihren Schützlingen besondere Herausforderungen zu bewältigen, unterstreicht Soz.-Päd. B.A. (FH) Lea Wehner. Die Veranstaltungen und persönlichen Treffen zum Erfahrungsaustausch mussten aufgrund der Hygieneschutzmaßnahmen auf ein Minimum reduziert werden. In Briefen und Telefonaten hielt das Team vom Jugendamt jedoch jederzeit den Kontakt. „Teilweise haben uns die Kinder sogar Bilder geschickt. Darüber haben wir uns besonders gefreut.“, berichtet die Sozialpädagogin. Als weitere Hilfestellung ist in der Coronazeit eine kleine Fachbroschüre zum Thema Biografiearbeit entstanden, die an die Familien geschickt wurde.

Wertschätzung von Landrat Thomas Habermann

Seine Anerkennung für die unglaubliche Leistung der Pflegeeltern zollte Landrat Thomas Habermann mit seiner Anwesenheit. Der Politiker nahm sich Zeit für die Sorgen und Wünsche dieser Bürgerinnen und Bürger, die so Wertvolles für die Gesellschaft beitragen. „Diese Kinder sind nirgendwo besser aufgehoben als in einer Pflegefamilie, wo sie Zeit, Wärme und Liebe erfahren.“, betonte Landrat Habermann verbunden mit einem innigen Dank an die Pflegeeltern und die Kinder.

Dank an 55 Pflegefamilien im Landkreis

„Wir können uns gar nicht oft genug bei den Pflegeeltern für ihre außerordentlich wertvolle Arbeit bedanken“, betonte auch Laura Keller vom Amt für Jugend und Familie. Gemeinsam mit Kollegin Lea Wehner ist sie Ansprechpartnerin für rund 55 Pflegefamilien im Landkreis Rhön-Grabfeld. Hier haben ca. 70 bis 80 Kinder vom Baby bis zum jungen Volljährigen ein Zuhause auf Zeit oder für immer gefunden, weil dies bei den leiblichen Eltern nicht möglich ist.

Weitere Pflegefamilien gesucht

Die Erziehungsarbeit in der Familie bildet die tragende Säule für die künftige Entwicklung des Kindes. „Wir sind nach wie vor auf der Suche nach weiteren Pflegefamilien“, unterstreicht Laura Keller. Für alle Altersstufen sucht das Jugendamt Bürgerinnen und Bürger, die entweder eine Bereitschaftspflege für einige Tage oder Wochen übernehmen oder eine längerdauernde Pflegschaft.

 

„Wir haben viel mehr Pflegekinder als Adoptivkinder“, weiß Laura Keller. Momentan können alle Pflegekinder untergebracht werden, erzählt sie. Doch sobald Neuzugänge kommen, wird es schwierig. „Es wird nicht weniger“, sagt sie aus Erfahrung. Nach wie vor gibt es Kinder, die vorläufig oder auf Zeit aus der eigenen Familie herausgenommen werden müssen, um die gesunde Entwicklung zu gewährleisten.

„Wir stehen allen Pflegeeltern und natürlich allen Interessenten mit Rat und Tat zur Seite“, unterstreicht Laura Keller. Anfragen sind unverbindlich und nach Terminvereinbarung unter Tel. 09771 94 -463 oder -464 möglich. Weitere Informationen zum Thema Pflegeeltern gibt es unter www.rhoen-grabfeld.de.  

Hintergrund Pflegeelternschaft

Wie wird man Eltern auf Zeit? „Zum Schutz des Kindes müssen Interessenten ihr Leben offenlegen“, erläutert Laura Keller. Dafür gibt es im ersten Schritt ein Eignungsverfahren mit Fragebogen und persönlichen Gesprächen. Hier werden die Einstellung zu Kindern, die Kooperationsbereitschaft, die Erziehungsvorstellungen und die persönliche Planung besprochen. „Wichtig ist, dass man liebevoll, flexibel, tolerant, offen, belastbar und geduldig ist“, führt Laura Keller aus. Wichtig ist die Bereitschaft auch schwierige Situationen mit dem Pflegekind zu meistern. Formale Voraussetzungen wie polizeiliches Führungszeugnis, Gesundheitszeugnis und Gehaltsnachweis sind selbstverständlich.

Wie werden Pflegeeltern unterstützt? Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Jugendamtes in Bad Neustadt stehen in jeder Phase unterstützend und beratend zur Verfügung. Es werden Fortbildungen und Supervisionen angeboten und es gibt Treffen von Pflegeeltern zum Erfahrungsaustausch. Pflegeeltern erhalten für den Unterhalt des Kindes sowie als Anerkennung für das Engagement ein Pflegegeld, für den ein Beitrag zur Rentenversicherung gezahlt wird.

Wie verläuft eine Pflegschaft? Pflegeeltern versorgen das Pflegekind wie eigene Kinder. Darüber hinaus begleiten sie den Schützling beim Umgang mit den leiblichen Eltern, helfen dabei, die eigenen Wurzeln zu finden und Erlebtes aufzuarbeiten. In aller Regel verlaufen die Pflegeverhältnisse harmonisch. Die meisten Pflegekinder halten ihr Leben lang Kontakt zu ihren Pflegeeltern.

 

Neben einem dauerhaften Pflegeverhältnis besteht auch die Möglichkeit sich als Bereitschaftspflegefamilie zu engagieren. Hiermit ist gemeint, dass die Kinder aus einer Notsituation heraus außerhäuslich in einer Familie untergebracht werden. Die Kinder befinden sich dann bis die weitere Perspektive geklärt ist in einer Bereitschaftspflegefamilie.

 

INFO Tel. 09771 94-464, lea.wehner@rhoen-grabfeld.de, www.rhoen-grabfeld.de.   

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Ansprechpartner für Redaktionen:         Lea Wehner, Amt für Jugend und Familie, Tel. 09771 94-464

                                                           lea.wehner@rhoen-grabfeld.de 
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Mit einem bunten Familienfest bedankt sich das Landratsamt Rhön-Grabfeld jeden Sommer bei seinen Pflegeeltern für ihre außerordentlich wichtige Arbeit. Ein Angebot, das rund 20 Familien mit 35 Kindern gerne angenommen haben. Über die gute Entwicklung der Zwillinge Luca und Jannik aus Aubstadt freut sich Landrat Thomas Habermann ebenso wie die Großeltern Hilmar und Monika. Foto: Tonya Schulz