Sternenhimmel Rhön im Oktober 2022

Partielle Sonnenfinsternis Highlight des Monats

Starten wir den Oktober mit dem Mond: Denn gleich zwei nahe Begegnungen zwischen Mond und Saturn am 5.10. und Mond und Jupiter am 8.10., sind hübsch sichtbar in der ersten Nachthälfte. Am 9.10. ist Vollmond und steuert dann zwei Wochen drauf auf das astronomische Highlight des Monats zu: die am 25. Oktober stattfindende partielle Sonnenfinsternis, die in weiten Teilen Europa sichtbar ist.

Hierbei verfinstert ein Teil des Neumondes die Sonne, allerdings kommt es im Gegensatz zur totalen Sonnenfinsternis nicht zu einer vollständigen Bedeckung. In unserer Region schiebt sich der Mond von 11:10 h bis 13:15 h vor die Sonne. Der maximale Bedeckungsgrad um 12:15 h beträgt ca. 25%.

Aus jeden Fall sollte man zur Beobachtung mit freiem Auge entsprechende Filterbrillen benutzen, die beim Optiker oder über das Internet erhältlich sind. Normale Sonnenbrillen reichen hierzu nicht aus und können die Augen schädigen.

Von den großen Gasplaneten hat Saturn seine beste Sichtbarkeit in der ersten Hälfte der Nacht Jupiter dagegen beherrscht mit seiner großen Helligkeit den gesamten Nachthimmel. Schon im Fernglas oder kleinen Teleskop sind die vier größten Jupitermonde sichtbar. Im größeren Teleskop offenbaren sich dann auf dem Planeten sichtbare Wolkenstrukturen und der seit Jahren existierende große Rote Fleck. Im Oktober verbessert sich auch die Sichtbarkeit des Mars, der im Sternbild Stier stehend, die ganze Nacht sichtbar wird.

Den Sternhimmel betreffend trifft unser Blick senkrecht nach oben noch auf eine der sternreichsten Gegenden der Milchstraße im Sommersternbild Schwan. Langsam jedoch verabschieden sich die Sommersternbilder von der Himmelsbühne, während am östlichen Horizont die Herbststernbilder, allen voran das große Viereck des Sternbildes Pegasus, aufsteigen. Dieses wirkt wie einen stark vergrößerte Version des Großen Wagens und beherbergt interessante Deep Sky Objekte, die allerdings nur im Teleskop sichtbar sind.

Tief im Süden zeigt sich in der ersten Monatshälfte gegen 23 Uhr das Sternbild südlicher Fisch mit seinem Hauptstern Fomalhaut. Links davon, d.h. im Südosten, schließt sich das Sternbild Walfisch an. Dieses beinhaltet mit dem Stern o Ceti einen berühmten, sog. veränderlichen Stern, der im Zyklus von 330 Tagen seine Helligkeit von „mit bloßem Auge sichtbar“ bis „verschwunden“ ändert. Dieser Stern wurde im Jahr 1596 vom ostfriesischen Landpfarrer David Fabricius entdeckt und wegen seines verwunderlichen Verhaltens Mira genannt. An Sternschnuppenströmen sind im Monat Oktober nur die Orioniden erwähnenswert, die im Ursprung auf den Halley‘schen Kometen zurückzuführen sind und die den ganzen Monat über sichtbar sind.

Dr. Franz-Peter Schmidt und Sabine Frank vom Team Sternenpark Rhön

Infos zum Sternenpark Rhön: https://biosphaerenreservat-rhoen.de/sternenpark

Hinweis auf Veranstaltungen:

01.10.2022 um 19:45 Uhr: Astronomischer Herbstspaziergang im Kurpark Bad Salzschlirf; Treffpunkt: Touristinfo Bad Salzschlirf, Lindenstraße 6, 36364 Bad Salzschlirf; Veranstalter: Sternenpark Rhön e.V.; Kosten: Erwachsene 9 € bzw. Kinder 3 € (ab 8 Jahre). Hier geht es zur Anmeldung: Astronomischer Herbstspaziergang im Kurpark – Verein Sternenpark Rhön e.V. (verein-sternenpark-rhoen.de)


Infos:www.sternenpark-rhoen.de


Weitere Infos unter

Termine – Öffentliche Führungen – Verein Sternenpark Rhön e.V. (verein-sternenpark-rhoen.de)

Foto-Aktion: Kirchen und Denkmäler im natürlichen Licht / Teilnahme bis 15. Oktober

Schicken Sie uns Ihr Foto!

LANDKREIS FULDA, 06.09.2022. Mit den Maßnahmen zur Energieeinsparung als Gemeinschaftsaufgabe von Politik, Unternehmen und Gesellschaft ist die Anstrahlung von Gebäuden und Baudenkmälern zunächst bis ins nächste Jahr hinein nicht erlaubt. Darunter fallen auch die Kirchen und Denkmäler in unserer Region. Gemeinsam rufen der Landkreis Fulda und die Hessische Verwaltung des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön die Bürgerinnen und Bürger dazu auf, das Schöne an den Abschaltungen zu dokumentieren und die Kirchen und Denkmäler in ihren Ortschaften im natürlichen Abendlicht zu fotografieren.

Die Abschaltung der Beleuchtung von Gebäuden ist für einige zunächst gewiss ungewohnt, denn es ändert sich dadurch natürlich auch das gewohnte Ortsbild. Dennoch bietet sich nun die Gelegenheit, den eigenen Ort neu zu entdecken. Deshalb rufen der Landkreis Fulda und die Hessische Verwaltung des Biosphärenreservats eine Fotoaktion aus. Beispiele könnten der Dom von Fulda in der blauen Stunde, die Kirche von Hilders im Vollmondlicht und die Langenbergkapelle in Großenlüder unter dem Sternenhimmel sein.

Der ökologische Nutzen der Abschaltungen geht aber noch weit über den der Energieeinsparung hinaus: Expertinnen und Experten aus Umwelt- und Artenschutz warnen schon lange vor den Folgen des Einsatzes hoher Lichtmengen, wie sie bei Anstrahlungen der Fall sind. Denn künstliches Licht ist mit zahlreichen negativen Auswirkungen auf die Tierwelt verbunden, und der überwiegende Teil der heimischen Arten ist dämmerungs- und nachtaktiv. Gerade Kirchen und alte Gebäude und die umgebenden Grünstrukturen können Tieren wie Fledermäusen, Falken und Eulen wieder wertvolle Wohn- und Brutplätze bieten und nachtaktiven Insekten einen Lebensraum. Das heißt: Auch ohne Energiekrise ist der sparsame Einsatz von Kunstlicht bei Nacht immer mit einem großen positiven Effekt auf die heimischen Arten und Energieeinsparung verbunden.

Die Foto-Aktion

Interessierte können ihre Fotos an pressestelle@landkreis-fulda.de schicken. Auf den Fotos dürfen im Vordergrund keine Personen zu sehen sein. Die Foto-Größe von 5 MB sollte nicht überschritten werden. Die Angabe von Name und Ortschaft ist freiwillig. Mit der Einsendung des Fotos erklärt sich der Fotograf oder die Fotografin mit der Veröffentlichung des Fotos einverstanden. Die Fotos werden auf der Webseite des Landkreises unter www.landkreis-fulda.de/Foto-Aktion veröffentlicht.

Die Stadtkirche von Tann im Sternenlicht mit dem Sternbild Cassiopeia Foto: Dr. Andreas Hänel

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Sternenhimmel Oktober 2
Sternenhimmel Oktober 3