Sternenhimmel Rhön im Juni 2022

Zeit der Sommersonnwende

Am 21.6. erreicht die Sonne um 10.14 Uhr den Gipfel ihrer Jahresbahn und markiert damit den Beginn des astronomischen Sommers.

Während die Frühlingssternbilder Löwe und Jungfrau nach Westen gehend langsam das Feld räumen, betreten im Osten die Sternbildern Leier, Schwan und Adler die himmlische Bühne. Deren Hauptsterne Wega, Deneb und Atair bilden das charakteristische Sommerdreieck, dass uns ab jetzt bis in den Herbst hinein begleiten wird. Im Süden dominiert halbhoch am Himmel das Sternbild Bootes mit dem hellen, orangerot funkelnden Arcturus als Hauptstern. Links fällt ein kleines Halbrund von Sternen auf: Die Nördliche Krone mit ihrem Hauptstern Gemma, dem Edelstein.

Zwischen der Nördliche Krone und der Leier ist im Sternbild Herkules etwa auf halber Strecke zwischen Wega und Arcturus in dunklen Nächten ein schwach nebliger Fleck mit bloßem Auge zu erkennen. Hierbei handelt es sich einen Kugelsternhaufen mit der Bezeichnung M13, einer kugelförmigen Ansammlung von ca. 100.000 Sternen in einer Entfernung von 25.000 Lichtjahren. Dieser stellt schon im Fernglas oder kleinen Teleskop ein lohnendes Beobachtungsobjekt dar. Gegen Mitternacht taucht tief im Südosten das Sternbild Skorpion mit seinem tiefroten Hauptstern Antares am Horizont auf.

Der Morgenhimmel der zweite Junihälfte wird durch die Planeten Saturn, Jupiter, Mars sowie kurz vor Sonnenaufgang durch die strahlende Venus beherrscht. Planetenbeobachter kommen also voll auf ihre Kosten. Hierzu gesellt sich dann noch der abnehmende Mond, der am 29.6. die Neumondphase erreicht.

Um Planeten erkennen und am Himmel schnell unterscheiden zu können, ist insbesondere für nichtgeübte Beobachter ihre Art von Licht ein gutes Kriterium. Die Venus strahlt in der Regel blauweiss, während der Mars als Gegenstück hierzu rötlich ist. Das Licht des Jupiters ist gelbweiss während der Saturn eine orangegelbe Färbung aufweist. Allen Planeten gemeinsam ist, dass sie sich am Himmel in einem ruhigeren Licht zeigen als Fixsterne die stärker funkeln da ihr Licht mehr von der atmosphärischen Unruhe beeinflusst wird.

Sternschnuppenströme betreffend herrscht den ganzen Juni über Aktivität, allerdings sind nur die Juni-Bootiden erwähnenswert. Hierbei handelt es sich um Reste des Kometen 7P/Pons-Winnecke, wobei in der Vergangenheit Maxima mit mehreren hundert Meteoren pro Stunde auftraten. Ein solches Maximum ist zwischen dem 23.-28.6. zu erwarten.

Dr. Franz-Peter Schmidt, Verein Sternenpark Rhön e.V.

Infos:www.sternenpark-rhoen.de


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Termine – Öffentliche Führungen – Verein Sternenpark Rhön e.V. (verein-sternenpark-rhoen.de)

Sternenkarte Juni
Sternenkarte Juni 1